Bester Zerspaner Deutschlands: WM- und EM-Champion Krisztian Kalmar gewinnt Deutsche Meisterschaft im „CNC-Drehen“

25. September 2023

Sechs Finalisten kämpften auf der EMO Hannover drei Tage lang um die begehrten Medaillen

Die Besten des Wettkampfs erhalten die Chance, Deutschland bei der kommenden WM der Berufe, den WorldSkills Lyon 2024, zu vertreten

Es blieb spannend bis zur letzten Sekunde bei der Deutschen Meisterschaft in der Disziplin “CNC-Drehen”. Der Wettkampf, der vom 18. bis 20. September 2023 erstmals auf der EMO Hannover – Weltleitmesse der Produktionstechnologie – ausgetragen wurde, verlangte von den Finalisten nicht nur Fachkompetenz auf höchstem Niveau ab, sondern auch absolute Konzentration und Stressresistenz. Von den 17 Teilnehmenden, die die Vorrunde durchliefen, qualifizierten sich sechs Fachkräfte für das große Finale. Krisztian Kalmar aus St. Blasien, der bei der G+K CNC-Technik GmbH arbeitet, konnte sich am Ende durchsetzen und gewann die Deutsche Meisterschaft im “CNC-Drehen”. Der 21-Jährige vertrat Deutschland bereits in der Disziplin „CNC-Fräsen“ 2022 bei der Weltmeisterschaft der Berufe in der DMG MORI Academy in Leonberg und 2023 bei der EM der Berufe in Danzig/Polen. Bei beiden internationalen Wettbewerben wurde er mit der Exzellenzmedaille ausgezeichnet. Seine Wettkampferfahrung konnte er nun auch bei der Deutschen Meisterschaft im „CNC-Drehen“ erfolgreich einsetzen. „Ich fühle mich super“, erklärt Krisztian Kalmar nach der Siegerehrung lachend. „Ich freue mich, dass es nun vielleicht noch einmal in dieser Wettkampfdisziplin für mich weitergeht und ich weiterhin Teil der WorldSkills-Familie bleibe.“ Trotz seiner Wettbewerbserfahrung empfand er das Finale als sehr spannend: „Es hat sehr viel Spaß gemacht, aber es war auch bis zum Schluss nicht ganz klar, wer gewinnen wird.“

Jan Makarow (20 Jahre) von der LESER GmbH & Co. KG aus Hohenweststadt holte sich die Silbermedaille. Die Bronzemedaille ging an Julian Gelo (20 Jahre), der bei der Schunk SE & Co. KG in Lauffen beschäftigt ist.

„Wir wollen den Nachwuchs früh an moderne CNC-Technologie heranführen und national sowie international die Ausbildung von Fachkräften fördern“, betont Jörg Harings, Leiter Training der DMG MORI Academy. „Seit 15 Jahren führen wir von DMG MORI die Deutsche Meisterschaft durch. Im Hinblick auf die Weltmeisterschaft 2024 in Lyon sind die Anforderungen dieses Jahr noch höher.“

Die Wettkampfaufgaben waren erneut äußerst vielfältig und von höchstem Anspruch. Über drei Wettbewerbstage hinweg mussten die Finalisten unter Zeitdruck täglich jeweils unterschiedliche Werkstücke fertigen, darunter Einzel- aber auch Serienteile. Zunächst erstellten die Teilnehmer anhand einer technischen Zeichnung ein CNC-Programm mit Hilfe der CAD/CAM-Software Mastercam. Danach erfolgte die Einrichtung der CNC-Drehmaschine von DMG MORI. Dies erforderte unter anderem die Auswahl und Vermessung der benötigten Bearbeitungswerkzeuge. Anschließend mussten die Drehteile von den Teilnehmern maßhaltig gefertigt werden. An der CNC-Steuerung von Siemens wurden dabei mehrfach Werkzeugkorrekturen im hundertstel Millimeterbereich vorgenommen.

„Wieder einmal haben engagierte Teilnehmer sich den schwierigen Aufgaben gestellt und um den Titel des Deutschen Meisters im ‚CNC-Drehen‘ gefightet“, betont Jens Bielicke, Technischer Delegierter von WorldSkills Germany. „Es ist jedes Mal ein Riesenerlebnis zu beobachten, wie sehr die Teilnehmer im harten Wettbewerb kämpfen. Dieser Mut, diese Tatkraft und der Wille sind beeindruckend.“ Bielicke fügt außerdem an: „Ganz großen Dank an die DMG MORI Academy, die als Skill-Pate, diese großartige Plattform maßgeblich unterstützt. Zu Recht hat die Academy als WorldSkills Germany-Bundesleistungszentrum mit ihrem exzellenten Trainingsort einen hoch angesehenen Platz in unserem Talentschmiedebereich für Weltmeister*innen und weltbeste Fachkräfte.“

Die drei Medaillengewinner bilden in Zukunft das Nationalteam der Wettbewerbsdisziplin „CNC-Drehen“ und trainieren gemeinsam für die nächste Weltmeisterschaft der Berufe. Einer von ihnen darf Deutschland dann im kommenden Jahr bei den WorldSkills Lyon 2024 vertreten.

Ebenfalls für das Finale hatten sich qualifiziert: Nico Pasche (Festo), Lukas Jakoby (ARI-Amaturen) und Eric Scholer (Festo).

Unterstützt wurden die Deutschen Meisterschaften im „CNC-Drehen“ durch DMG MORI, Hoffmann Group, Mastercam, Mitutoyo und Sandvik Coromant. Der nationale Wettbewerb wurde darüber hinaus gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.

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