Im IHK-Bildungszentrum Dresden meisterten junge Fachkräfte an vier Tagen höchst anspruchsvolle Wettkampfaufgaben
Die Besten in den Disziplinen Elektroinstallation und Anlagenelektrik trainieren künftig für die internationalen Berufswettbewerbe. Für jeweils einen von ihnen wartet ein Ticket zur kommenden Weltmeisterschaft, den WorldSkills Lyon 2024.
Spannung pur beim Nationalwettbewerb in den Disziplinen Elektroinstallation und Anlagenelektronik: Acht Fachkräfte aus Sachsen und Brandenburg hatten sich für das Finale qualifiziert und kämpften nun vom 20. bis 23. September 2023 um die Medaillen. Paul Deam Retzer von der ArcelorMittal Eisenhüttenstadt GmbH gewann nach vier Tagen hartem Wettkampf schließlich die Goldmedaille in der Disziplin Elektroinstallation. „Mit meiner Goldmedaille habe ich so nicht gerechnet, zumal ich nicht genau wusste, was in Dresden auf mich wartete“, sagte Retzer nach der Siegerehrung. „Das ich schnell, sauber und zielgerichtet arbeiten kann war mir klar, ich muss aber noch viel besser werden, deshalb freue ich mich auf die Teilnahme bei den italienischen Meisterschaften als erstes Training im Anschluss an den Wettbewerb hier in Dresden.“ Moritz Gersch (SachsenNetze GmbH, Dresden) sicherte sich in der Disziplin Elektroinstallation die Silbermedaille, Antonio Schulze (Von Ardenne GmbH, Dresden) gewann Bronze.
Vincent Hesse, der für die ArcelorMittal Eisenhüttenstadt GmbH tätig ist, ging als Sieger in der Disziplin Anlagenelektronik hervor: „Ich bin sehr froh über meine Goldmedaille. Es waren anstrengende Tage, die sich aber gelohnt haben, denn ich habe viel gelernt beim Wettkampf, der für mich etwas ganz Neues war. Ich freue mich auf die nächsten Vorbereitungstrainings.“ Alexander Fischer (SachsenNetze GmbH, Dresden) holte sich in der Disziplin die Silbermedaille. Niclas Eberlein (SachsenNetze GmbH, Dresden) landete auf dem dritten Platz.
Alle zwei Jahre treffen die besten Elektronikfachkräfte Deutschlands beim Nationalwettbewerb in den Disziplinen Elektroinstallation und Anlagenelektrik aufeinander und auch in diesem Jahr fand der Wettkampf im IHK-Bildungszentrum Dresden statt. Bei der Siegerehrung richteten Thomas Kralinski, Staatssekretär und Amtschef des Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr des Freistaates Sachsen, und Lukas Rohleder, Hauptgeschäftsführer der IHK Dresden, Grußworte an die Wettkämpfer und lobten diese für ihr Können und ihre Ausdauer.
Robert Kühn, Vorstandsmitglied von WorldSkills Germany, zeigte die Notwendigkeiten der nationalen und internationalen Berufswettbewerbe sowie der WorldSkills-Organisation auf.
Dem Trend der Tiny Houses folgend mussten die Teilnehmer an den vier Wettbewerbstagen vor den Augen einer Fachjury in knapp 20 Stunden eine Einzimmerwohnung elektrisch entwickeln. Es wurden Kabel gelegt, Verteiler-Schaltschränke, Steckdosen, ein Starkstromanschluss, Licht sowie Motoren, z. B. für Garage und Hoftor, montiert, verdrahtet, geprüft und gemäß den Vorschriften in Betrieb genommen. Außerdem wurden für die Steuerung Programmierarbeiten durchgeführt. In der Elektroinstallation mittels des Logikmoduls Siemens LOGO! 8 und in der Anlagenelektrik über das SIMATIC TIA-Portal.
„Das Teilnehmerfeld war sehr unterschiedlich von den beruflichen Grundvoraussetzungen, die die Betriebe ihren Fachkräften mit auf den Weg gegeben haben“, sagte Andreas Hochecker, Bundestrainer und Chef-Experte für die WorldSkills sowie stellvertretender Chef-Experte für die EuroSkills in der Disziplin Anlagenelektronik und Technischer Leiter der Verkehrstechnik Süd GmbH sowie Projektmanager der Verkehrtechnik Süd eCharge GmbH, über die Wettkämpfer. „Man konnte über die Wettbewerbstage gut sehen, wo die Stärken und wo die Schwächen liegen. Am Ende haben sich die in Summe drei Besten herauskristallisiert. Überraschungssieger für mich war Vincent, der gerade mal frisch im zweiten Lehrjahr angekommen ist und noch nicht einmal die Teil-1 Prüfung hinter sich hat. Hier erkannte man aber die Erfahrung in der Vorbereitung für beide Disziplinen durch Ausbilder Maik Eberl sowie durch meinen ehemaligen WorldSkills- und EuroSkills-Teilnehmer Kai Schmidt.“
Torsten Lippoldt, Bundestrainer für die WorldSkills in der Disziplin Elektroinstallation und Ausbildungskoordinator bei der SachsenEnergie AG war maßgeblich für die professionelle Organisation der Nationalwettbewerbe verantwortlich und startete schon wenige Tage nach dem Wettbewerb ins erste Training im Rahmen der italienischen Berufsmeisterschaften, um mit seinen Fachkräften alle Möglichkeiten der optimalen Vorbereitung auf die WorldSkills zu nutzen. Denn Paul Deam Retzer, Moritz Gersch und Antonio Schulze bilden in Zukunft das Nationalteam Elektroinstallation. Vincent Hesse, Alexander Fischer und Niclas Eberlein das Nationalteam Anlagenelektronik. Als solche werden sie für die kommenden internationalen Berufswettbewerbe trainieren. Im Laufe dieses Prozesses entscheidet sich dann, wer von ihnen Deutschland bei den WorldSkills (Elektroinstallation) bzw. bei den WorldSkills und EuroSkills (Anlagenelektronik) vertreten darf.
Fotos vom Wettbewerb gibt es auf Flickr hier >>
Impressionen vom Wettbewerb
Am 10. Dezember wurde der Bundesverband digital construction e. V., Partner von WorldSkills Germany, von Bundesminister Volker Wissing im Bundesministerium für Digitales und Verkehr empfangen. Weltmeister Yves Joel Gottmann und Bundestrainer Dill Khan präsentierten die Berufswettbewerbe in ihrer Wettkampfdisziplin.
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