„Ich bin unglaublich froh, dass man sich in Berufswettbewerben mit den Besten messen kann“ – Maurer Pierre Holze freut sich auf seine Teilnahme an den EuroSkills 2021 in Graz

2. September 2021

Der 21-jährige Pierre Holze aus Berlin ist einer dieser Maurer und er weiß, worauf es in seinem Beruf ankommt. Pierre meint, dass man für das Erlernen des Berufes keine bestimmten Talente mitbringen muss. „Solange man nicht gerade zwei linke Hände hat, muss man es nur wollen und man kann alles erreichen. Mathekenntnisse wären aber dennoch von Vorteil“, gibt er zu. Der Maurer, der in seiner Freizeit gerne Fußball spielt und sich selber als zielstrebig und engagiert beschreibt, hat Spaß an seinem Beruf, denn dieser hat Zukunft und bringt viel Abwechslung mit sich.

Maurer*in – ein reizvoller Bauberuf
Den Beruf des Maurers hat Pierre Holze erlernt, weil er gerne „mit den Händen arbeite und sehen möchte, was er am Ende des Tages erreicht hat“. Gereizt hat Pierre bei der Berufswahl vor allem, dass man immer auf „Trab ist“ und an der frischen Luft arbeitet kann. Er betont: „Als Teil eines Teams muss man sich aufeinander verlassen können.“ Für Pierre ist es genau das, was den Beruf für ihn ebenfalls interessant macht. Bestärkt in seiner Berufswahl haben ihn seine Eltern und Freunde. „Ich wollte unbedingt etwas machen, wo man anpacken kann. Ich habe auch vorher in andere Berufe reingeschnuppert, dort Praktika gemacht, aber die Berufe haben mir bei Weitem nicht so viel Spaß gemacht, wie der des Maurers.“ Seine Ausbildung hat er dann auch auf einer sehr prominenten Baustelle absolvieren können, denn sein Ausbildungsbetrieb war in die Errichtung des Humboldt Forums in Berlin an der Stelle des historischen Berliner Stadtschlosses involviert.

Der Beruf des*der Maurer*in ist ein anerkannter dualer Ausbildungsberuf mit einer Ausbildungsdauer von 3 Jahren. Die Ausbildung findet im Ausbildungsbetrieb, in der Berufsschule und in einem Überbetrieblichen Ausbildungszentrum statt. Die meisten Handwerksbetriebe nehmen den Hauptschulabschluss oder Mittleren Bildungsabschluss als Voraussetzung.

Mitbringen sollte man eine gute körperliche Konstitution zum Heben und Tragen von Baumaterial sowie handwerkliches Geschick, welches Maurer*innen beim Setzen von Mauersteinen benötigen. Nicht zu vergessen: Körperbeherrschung und Schwindelfreiheit bei der Arbeit auf Leitern und Gerüsten. Maurer*innen arbeiten oft im Team, beispielsweise auf Montage, Teamfähigkeit ist da ausschlaggebend.

Ein vielseitiges und verantwortungsvolles Aufgabenfeld
Grundsätzlich gehören zu den Aufgaben der Maurer*innen auch das Betonieren des Fundaments. Wenn das Fundament steht, machen sich Maurer*innen an das Mauern. Dabei werden Ziegel- oder andere Steine Schicht für Schicht aufeinandergesetzt. Damit alles sitzt, überprüfen Maurer*innen ihre Arbeit mit der Wasserwaage oder auch mit hochmodernen Geräten wie dem Laser-Nivelliergerät. Wenn alles stimmt, übernimmt der*die Maurer*in meist auch die kompletten Außen- und Innenputzarbeiten.

Der vielseitige Beruf schließt auch das Dichten von Kellerwänden gegen Feuchtigkeit ein, genauso wie das Dämmen von Außenwänden und Decken, das Bauen von Schornsteinen oder Verlegen der Fußbodenplatten.
Maurer*innen arbeiten in Betrieben des Baugewerbes, beispielsweise in Hochbauunternehmen, Sanierungs- und Modernisierungsunternehmen oder bei Fertighausbaufirmen.

Ein Beruf mit Aufstiegschancen
Pierre betont, dass der Beruf des*der Maurer*in viele Karrieremöglichkeiten bietet. Er würde deshalb seinen Beruf auch anderen jungen Menschen empfehlen. Als Vorteile sieht er, dass „man sieht was man tut und man arbeitet fast immer im Team. Das Wissen und die Fähigkeiten aus der Ausbildung kann man auch privat anwenden.“ Er fügt hinzu: „Wer handwerklich ein bisschen was kann, der wird relativ schnell merken, dass dieser Beruf sehr viel Spaß macht.“

Allgemein sehen die Weiterbildungs- und Aufstiegschancen als Maurer*in sehr gut aus: Vorarbeiter, Werkpolier, geprüfter Polier*in oder nach Besuch einer Fachschule zum*zur Meister*in und Techniker*in. Damit kann man eine Führungsposition einnehmen oder ein Bauunternehmen gründen und leiten.

Hin und wieder begegnen junge Menschen auch Vorbehalten gegenüber dem Baugewerbe und man rät ihnen von einer Tätigkeit im Baugewerbe ab. Laut Pierre Holze sind das in erster Linie nur Vorurteile. „Im Baugewerbe zu arbeiten ist heutzutage unglaublich vielseitig und macht extrem viel Spaß. Man hat viele Berufsperspektiven und man reift zu einer sehr kompetenten Arbeitskraft heran.“

Pierres Zukunft und die EuroSkills in Graz
Beruflich möchte Pierre noch einiges erreichen. In der Zukunft möchte er seinen Meister machen und in seinem Betrieb eine leitende Position als Polier anstreben. Tolle Pläne für die nächsten fünf Jahre. Doch zunächst stehen im September die EuroSkills in Graz an. Auf diese freut sich Pierre besonders.

Bereits 2018 wurde er Sieger bei den Deutschen Meisterschaften im Baugewerbe und erhielt danach eine Einladung ins Nationalteam der Maurer*innen. Für die EuroSkills 2020 qualifizierte er sich durch einen erneuten Ausscheidungswettbewerb. Pierre ist stolz darauf, so weit gekommen zu sein und meint: „Es ist einfach eine tolle Erfahrung, die man macht.“ Auf die Frage nach seinen EM-Zielen antwortet er: „Natürlich Erster werden.“

Um dieses Ziel zu erreichen, hat sich Pierre intensiv auf die EuroSkills in Graz vorbereitet. „Ich habe dieses Jahr acht bis neun Wochen trainiert, indem ich verschiedene Werkstücke aus den vorangegangenen WorldSkills- und EuroSkills-Wettbewerben gemauert habe.“ Und auch die Objekte, die er in Graz mauern muss, hat er schon trainiert.

Beste Voraussetzungen für eine erfolgreiche Teilnahme an den EuroSkills 2021.

Mehr über den abwechslungsreichen Beruf des*der Maurer*in erfährst du hier www.bauberufe.net.

Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes ist Partner unserer Kampagne „Zukunft braucht Bildung“

Pierre Holze wird Deutschland bei den EuroSkills in der Disziplin "Maurer/in" vertreten.

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