Mit einem beeindruckenden Medaillenergebnis beendeten die deutschen Teilnehmer die Europameisterschaft der Berufe 2018 in Budapest. 3 Mal Gold, 3 Mal Silber und 2 Mal Bronze sowie 7 Mal die Medal of Excellence: So lautet die Bilanz für die 23 Teilnehmer, die aus Deutschland in die ungarische Hauptstadt gereist waren. Hier haben sie gemeinsam mit 530 der besten Fachkräfte Europas vor rund 100.000 Besuchern in 19 offiziellen Disziplinen und einem Präsentationsskill aus Handwerk, Industrie und Dienstleistung ihr Können unter Beweis gestellt. Mit insgesamt 17 Auszeichnungen landete Deutschland zum wiederholten Mal unter den Top 5 im europäischen Vergleich.
„Unsere Champions haben bei dieser EM sehr eindrucksvoll bewiesen, dass die berufliche Bildung und besonders die duale Berufsausbildung höchste Anerkennung verdienen. Kaum auszudenken, wo wir gelandet wären, hätten wir in allen Disziplinen einen Teilnehmer gestellt“, sagt Hubert Romer. Er ist Geschäftsführer von WorldSkills Germany und Offizieller Delegierter für die internationalen Berufswettbewerbe. „So gut wie alle unsere Teilnehmer haben klasse Platzierungen erreicht und konnten sich erfolgreich gegen eine starke europäische Konkurrenz behaupten. Voller Leidenschaft für ihre Berufe haben sie gezeigt, dass die bewusste Entscheidung für eine Berufsausbildung absolut lohnenswert ist.“
Wer träumt nicht davon, einmal Europameister zu sein? Besser zu sein als alle Konkurrenten? Allen zu zeigen, was in einem steckt? Genau diesen Traum hat sich Elisabeth Hölscher, 19 Jahre, aus Bamberg erfüllt. Als Punktbeste in ihrer Disziplin Gesundheits- und Sozialbetreuung wurde sie mit der Goldmedaille ausgezeichnet. „Ich habe immer von mir gedacht ‚Ok, es lief gut‘, aber ich hatte keine Ahnung, wie es bei den anderen gelaufen ist. Insofern habe ich irgendwann aufgehört, darüber nachzudenken, weil es mich in den Wahnsinn getrieben hat“, so Elisabeth. „Ich habe nicht damit gerechnet. Umso mehr freue ich mich jetzt.“
Auch Maurer Christoph Rapp (21 Jahre) und Stuckateur Alexander Schmidt (22 Jahre) überzeugten durch eine exzellente Leistung und holten in ihren Disziplinen die Goldmedaille. Die intensiven Vorbereitungen und zahlreichen Trainingsstunden im Vorfeld der Europameisterschaft haben sich auch ganz besonders für Paul Schärschmidt (23 Jahre), Dominik Daferner (23 Jahre) und Diana Reuter (22 Jahre) gelohnt. Ihnen wurde die Silbermedaille überreicht, nachdem sie in den Disziplinen Anlagenmechaniker SHK, Kälte- und Klimatechnik sowie Elektroinstallation
überzeugten. Diana erhielt als Punktbeste des deutschen Teams darüber hinaus die Auszeichnung ‚Best of Nation‘. Mit einer Bronzemedaille reisen Fliesenleger Cedrik Knöpfle (21 Jahre) und die Betonbauer Medin Murati (21 Jahre) und Timo Schön (22 Jahre) zurück in die deutsche Heimat. Seda Ocak (24 Jahre), die in dem neuen Präsentationsskill Freight Forwarding angetreten war, landete ebenfalls auf dem dritten Platz. Insgesamt sieben weitere deutsche Teilnehmer erhielten die Medal of Excellence für ihre weit überdurchschnittlichen Leistungen.
„Alle Mitglieder der deutschen Mannschaft können zu Recht stolz sein auf ihre Leistung“, sagt Dr. Hendrik Voß. Er ist im Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) Referatsleiter für Berufliche Bildung und Technischer Delegierter für die EuroSkills. „Obwohl sich zunehmend auch andere Nationen intensiv auf diesen Wettbewerb vorbereiten, belegt Deutschland noch immer einen hervorragenden 5. Platz in der Nationenwertung. Drei Gold-, drei Silber und zwei Bronzemedaillen sind ein grandioses Ergebnis. Es bestätigt insbesondere die Arbeit unser erfahrenen Experten, die ihre Kandidaten optimal auf diesen Wettbewerb vorbereitet haben.“
Schaulauf der Talente: Drei Tage lang verwandelte sich das HUNGEXPO Budapest Fair Center in der ungarischen Hauptstadt in eine Arena, in der die begabten Teilnehmer ihre Kräfte in den Bereichen Handwerk, Industrie und Dienstleistung messen konnten. Vom 26. bis 28. September begeisterten insgesamt rund 530 Teilnehmer aus 28 europäischen Ländern sowie aus den nicht-europäischen Ländern Indien, Korea, Japan und den Vereinigten Arabischen Emiraten die Jury und die rund 100.000 registrierten Besuchern. In 35 offiziellen sowie 2 Demonstrations- und 8 Präsentationsdisziplinen zeigten sie auf 60.000 Quadratmetern Wettkampffläche ihre in der Ausbildung gewonnenen Kenntnisse mit viel Geschick, Konzentration und Ehrgeiz.
Hubert Romer ist stolz auf die 23 Teilnehmer aus dem Team Germany, das sich mit seinen Leistungen in 17 Einzel- und 3 Teamwettbewerben erfolgreich im europäischen Vergleich behaupten konnte. „Neben den Wettkämpfen bei dem größten Bildungsevent des Kontinents stand vor allem das Miteinander im Fokus: Eindrucksvoll stellten die Teilnehmer unter Beweis, wie man voneinander lernen kann und wie Gemeinschaft über die Grenzen hinaus funktioniert. Einfach ein europäischer Traum, der Wirklichkeit wird“, zieht Hubert Romer Bilanz.
„Wir freuen uns mit dem deutschen Team über das erfolgreiche Abschneiden bei den EuroSkills und gratulieren allen Teilnehmern. Der Wettbewerb verdeutlicht, wie positiv und engagiert die jungen Talente mit den an sie gestellten Herausforderungen umgehen. Wir sind stolz darauf, Teil dieser internationalen Veranstaltung zu sein“, erklärt Detlef Kröpelin, Chief Divisional Officer Textile Care der CWS-boco Gruppe. Das Unternehmen setzt sich seit vielen Jahren nachhaltig für die Förderung der Ausbildungsberufe ein und hat das Team Germany als Presenterpartner von WorldSkills Germany mit der passenden Arbeits-, Business- und Freizeitkleidung für Budapest ausgestattet.
Darüber hinaus ist auch die SAMSUNG Electronics GmbH offizieller Partner der deutschen Nationalmannschaft für die 6. Europameisterschaft der Berufe.
Medaillengewinner:
Gold:
Elisabeth Hölscher (Bamberg)
Christoph Rapp (Schmemmerhofen)
Alexander Schmidt (Adelshofen)
Silber:
Paul Schärschmidt (Markranstädt)
Dominik Daferner (Titz-Hasselsweiler)
Diana Reuter (Hammelburg/Westheim)
Bronze:
Cedrik Knöpfle (Löffingen)
Medin Murati/Timo Schön (Warmisried/Velburg)
3. Platz:
Seda Ocak (Rösrath - Präsentationsskill, fließt nicht in die Nationenwertung mit ein)
Medal of Excellence-Gewinner:
Andreas Enzensberger (Attenkirchen)
Benno Uhlmann (Karlstadt/Main)
Nikolai Rölle (Börrstadt)
Antje Harz (Bad Neuenahr-Ahrweiler)
Robert Liebeskind (Apolda)
Thomas Kausler/Philipp Seitz (Grafenwöhr/Speinshart)
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