Er fährt auf Events gern Rennen mit seinem Longboard oder ist mit dem Mountainbike im Gelände unterwegs. Doch am liebsten arbeitet Leon Bürkle mit Elektronik, auch in seiner Freizeit, wenn er mit zwei Kollegen einen Schuppen in eine private Bar mit Theke, Billardtisch und LED-Beleuchtung umwandelt. Der 20-Jährige aus Offenburg hat ein viertel Jahr lang als Abschlussprojekt seiner Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik eine Lüftungsanlage im tesa Werk Offenburg modernisiert. Am Ende hat er seine Abschlussprüfung erfolgreich bestanden. Wir haben mit ihm über seine Ausbildung und eben dieses spannende Projekt sowie seine Zukunftspläne gesprochen.
Leon, wie bist du zu deiner Ausbildung als Elektroniker für Betriebstechnik gekommen?
Mein Vater ist Elektroniker-Meister und schon in meiner Kindheit und Jugend habe ich gern mit ihm oder alleine rumgewerkelt. Wir haben zum Beispiel ein Haus komplett selbst saniert, also nicht nur die Elektronik erneuert. Das hat mir enorm Spaß gemacht. Ich bin nach meinem Hauptschulabschluss auf die 2-jährige Berufsfachschule gegangen und habe dort den Schwerpunkt Elektrotechnik gewählt.
Du hättest damit dann direkt ins zweite Lehrjahr einsteigen können, richtig?
Ja genau, aber das habe ich in dem Fall nicht gemacht. Mir war wichtig, dass ich die Grundausbildung bei tesa durchlaufe. Das war auch gut so, denn ich habe im ersten Ausbildungsjahr Dinge gelernt, die ich aus der Schule eben noch nicht kannte. Mein Ziel war dann, die Ausbildung zu verkürzen und den Abschluss nach 3 Jahren zu machen.
Und warum hast du dich für eine Ausbildung im tesa Werk Offenburg entschieden?
Ich hatte zu Schulzeiten bereits ein Praktikum bei tesa gemacht, das mir sehr gefallen hat. Ich durfte damals schon Sachen verdrahten und mit neuester Technik arbeiten. Die großen Anlagen gefallen mir einfach. Also habe ich mich für eine Ausbildung beworben und habe dann 2018 bei tesa begonnen. Mein Beruf macht mir wirklich sehr großen Spaß, weil er sehr abwechslungsreich ist.
Leon Bürkle, Elektroniker für Betriebstechnik, arbeitet am Abschlussprojekt seiner Ausbildung. (Foto: tesa Werk Offenburg GmbH)
Du hast für deinen Ausbildungsabschluss ein Projekt im Betrieb realisiert. Wie genau kam es dazu?
Generell gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder man bearbeitet einen betrieblichen Auftrag oder man erhält von der IHK eine Prüfungsaufgabe, die man vor Ort in der IHK in einer bestimmten Zeit unter Aufsicht der Prüfer*innen erfüllen muss. Bei tesa nutzen viele Auszubildende die Möglichkeit der Projektarbeit, also des betrieblichen Auftrags. Das ist ja auch für das Unternehmen sinnvoll, da in der Projektarbeit Themen bearbeitet werden, die ohnehin bearbeitet werden müssen.
Was genau war denn dein persönliches Projekt?
Das war im Prinzip die Modernisierung der Lüftungsanlage der Besprechungsräume und Büroräume der Teamleiter*innen. Ich musste einen komplett neuen Schaltschrank entwerfen und in Betrieb nehmen. Die Anlage hatte nicht mehr so funktioniert, wie sie sollte und als ich von meinem Ausbilder gefragt wurde, ob ich das als Abschlussprojekt machen möchte, habe ich das Angebot gern angenommen.
Wie viel Zeit hattest du für dein Abschlussprojekt?
Angefangen habe ich im Februar und die Abgabe der Dokumentation war am 16. Juni.
Du musstest zum Abschluss eine Dokumentation erstellen?
Ja, genau. Um meinen Ausbildungsabschluss zu bekommen, musste ich eine Dokumentation abgeben, in der drinsteht, wie ich das Projekt gegliedert habe, wie ich vorgegangen bin, wie viel Zeit ich gebraucht habe und welche Absprachen mit anderen verantwortlichen Kolleginnen und Kollegen getroffen wurden. Dann hatte ich Anfang Juli meine letzte mündliche Prüfung, bei der ich zu meiner Dokumentation befragt wurde. Hier wurde darauf eingegangen, wie ich was geplant und programmiert habe, wie es mit der Schutzausrüstung aussieht etc.
Vom Februar bis Juni hast du dich also umfassend deinem Abschlussprojekt gewidmet?
Bei tesa wechseln wir jedes halbe Jahr den Bereich und die Anlage und bekommen auch neues Betreuungspersonal. Anfang des Jahres wurde dann Patrick Schwarz, der für den Bereich Energieversorgung zuständig ist, mein Betreuer. Ich habe von Anfang an sehr viel alleine gemacht. Er war immer für mich da, aber er musste mir nicht wirklich viel helfen. Das hängt aber natürlich davon ab, wie ehrgeizig und wie interessiert man am Beruf ist.
Wie ging es dann für dich weiter?
Also viele der Kabel waren schon verlegt. Das hätte auch nicht in den zeitlichen Rahmen gepasst, wenn ich das alles hätte selber machen müssen. Die Hälfte der Kabel mussten aber von einer Firma, die ich dann beauftragt habe, neu gezogen werden. Der gesamte Raum der Lüftungsanlage ist sicher so 15 Meter auf 8 Meter groß. Ich habe dann einen Schaltschrank aufgestellt, der 2 Meter groß ist und dort das Schaltfeld montiert, die Kabel verdrahtet und das Schaltpanel installiert. Schließlich habe ich alles selbst programmiert. Jetzt kann man über das Panel und die Kabel in den Lüftungsschächten die Lüfter bedienen und nach dem Heiß- und Kaltwasserprinzip die gewünschten Temperaturen exakt einstellen.
Das heißt, das Projekt ist jetzt abgeschlossen und die Lüftungsanlage ist im tesa Werk Offenburg auch so im Einsatz?
Das ist richtig. Im Prinzip habe ich eine komplette Anlage aufgebaut. Das hat auch richtig Spaß gemacht. Wenn man die Anlage einschaltet und alles funktioniert einfach, dann ist das ein wirklich tolles Gefühl. Ich habe durch das Projekt richtig viel gelernt. Davor hatte ich nie wirklich programmiert, aber nun habe ich sogar die ganze Anlage selbst programmiert. Es ist schon richtig cool. Auch lernt man mit neuster Technik. Hätte ich meinen Abschluss als Prüfung in der IHK gemacht, hätte ich wahrscheinlich eher ältere Technik nutzen müssen. Meiner Meinung nach lernt man im Großen und Ganzen um einiges mehr, wenn man den Abschluss mit einem betrieblichen Auftrag macht. Es ist toll, dass tesa dies ermöglicht.
Würdest du anderen jungen Menschen deinen Beruf auch empfehlen? Was macht ihn so besonders?
Ja, auf jeden Fall. Es macht einfach Spaß, Dinge zu reparieren und zu sehen, dass sie danach wieder funktionieren. Das fängt schon zu Hause an, wenn etwas kaputt geht. Manche Leute würden Geräte einfach wegwerfen und ich repariere sie stattdessen. Das ist ein gutes Gefühl. Man kann auch generell viel zu Hause machen, z. B. mit Smarthome. Die Branche oder die Möglichkeiten sind da ja wirklich sehr groß.
Und sehr zukunftsträchtig.
Genau. Man weiß, wie ein Handy funktioniert, man lernt mehr über Technik, z. B. wenn man einen neuen PC kaufen möchte. Es bringt einem generell etwas im Leben.
Was sind denn deine Ziele, jetzt wo du deine Ausbildung bei tesa abgeschlossen hast?
Ich bleibe auf jeden Fall erst einmal im Unternehmen. Ich möchte gern meinen Techniker machen. Das ist die nächste Fortbildungsstufe. In dem Zug ist dann auch die Ausbildereignungsprüfung dabei. Da könnte ich im Prinzip irgendwann selbst Ausbilder werden. Generell möchte ich möglichst viel lernen und vielleicht auch noch in andere Bereiche reinschauen. Vielleicht auch mehr in die Programmierung gehen. Ich gehe eigentlich immer danach, was mir gefällt und mich interessiert.
Würdest du sagen, tesa unterstützt das auch?
Ja, auf jeden Fall. tesa versucht seine Mitarbeiter*innen immer nach deren Stärke und Interesse einzusetzen. Wenn ich z. B. dem Ausbilder sagen würde, ich möchte gerne dies und jenes an der Anlage ausprobieren, dann würden sie mich das auch machen lassen. Wir haben hier auch Testanlagen, wo man auch unabhängig von der Prüfung dran arbeiten kann, um etwas auszuprobieren. Die ganzen Techniker*innen hier möchten einem das auch zeigen und beibringen. Man hilft sich hier einfach gegenseitig. Das ist echt super.
Mehr über die Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten im tesa Werk Offenburg gibt es auf https://www.tesa.com/de-de/ueber-uns/standorte-tochtergesellschaften/tesa-werk-offenburg
Das tesa Werk Offenburg ist Partner unserer Kampagne "Zukunft braucht Bildung"
Leon und Benedikt Christ beim Verdrahten eines Schaltschrankes (Foto: tesa Werk Offenburg GmbH)
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