Alexander Staindl holt bei Ruhrpott Meisterschaft in Digital Construction Gold

16. Oktober 2024

Am 10. Oktober kamen an der Universität Duisburg-Essen die besten Fachkräfte aus der AEC-Industrie für die Ruhrpott Meisterschaft in Digital Construction zusammen. Die Teilnehmenden zeigten im Wettbewerb zentrale Fähigkeiten im Bereich der digitalen Bauplanung und -koordination.

Bei der Ruhrpott Meisterschaft in der Wettkampfdisziplin „Digital Construction“ in Essen bearbeiteten die Teilnehmenden verschiedene Aufgaben, die realen Projektsituationen nachempfunden sind und umfassendes technisches Wissen sowie organisatorisches Geschick erfordern. Die Siegerehrung fand am 11. Oktober 2024 statt. Alexander Staindl setzte sich am Ende durch und gewann Gold. Meris Mavric und Kilian Roggatz sicherten sich Platz 2 und 3.

Zu den wesentlichen Aufgaben gehört die Interpretation eines Kundenvertrages. Die Teilnehmenden mussten die Anforderungen des Auftraggebers (Auftraggeber-Informationsanforderungen, AIA) sowie den BIM-Abwicklungsplan (BAP) verstehen und umsetzen und somit sicherzustellen, dass die Modelle und Planungen den vorgegebenen Richtlinien entsprechen.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil war die Modellorganisation. Wobei das Modellieren und die Planausgabe einen zentralen Teil des Wettbewerbs darstellen. Die Teilnehmenden erstellen detaillierte digitale Bauwerksmodelle, die architektonische, statische und technische Systeme beinhalten. Anschließend müssen sie diese Modelle organisieren, um daraus präzise Pläne und technische Zeichnungen abzuleiten. Zudem ist die Koordination von Modellen zentraler Bestandteil des Wettbewerbs. Hierbei werden Modelle aus verschiedenen Fachbereichen zusammengeführt, um potenzielle Konflikte zu identifizieren und zu lösen. Diese Koordination erfordert ein hohes Maß an Genauigkeit und die Fähigkeit, interdisziplinäre Aspekte im Bauprozess zu berücksichtigen. Zusätzlich müssen die Teilnehmenden in der Einarbeitung und Organisation von Änderungen ihre Flexibilität unter Beweis stellen. Wenn Änderungen an den Planungsanforderungen auftreten, müssen diese effizient ins Modell eingearbeitet und entsprechend den neuen Vorgaben angepasst werden. Ein besonderes Augenmerk liegt außerdem auf dem digitalen Baustellenmanagement, bei dem digitale Werkzeuge zur Überwachung und Steuerung der Bauausführung eingesetzt werden, um Bauprozesse zu planen, Fortschritte zu dokumentieren und potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen und zu lösen.

Dr. Thomas Wilk, Regierungspräsident des Regierungsbezirks Köln, begrüßte die Landesmeisterschaft: "Vielen Dank für die Einladung. Erstmal freue ich mich, dass wir für so einen Anlass da sind. Ich bin zwar Regierungspräsident in Köln, aber das ist sozusagen am allerwenigsten meine Rolle. Die Rolle erwächst immer noch daraus, dass ich mich um das digitale Bauen sehr intensiv im Hauptamt kümmern konnte. Ich habe die oberste Bauaufsicht und das BIM-Competence-Center in Nordrhein Westphalen geleitet. Und auch jetzt gibt es immer noch eine berufliche Anknüpfung, ich habe einen Lehrauftrag an einer Hochschule hier in Nordrhein Westphalen zum Thema digitales Bauen.
WorldSkills habe ich jetzt kennengelernt und ich habe vor allen Dingen auch gelernt, dass es in diesem Kontext Bundestrainer gibt. Das finde ich natürlich sehr gut und auch die Bezeichnung finde ich gut und richtig. Ich habe dann beim Vorbereiten auch gesehen, dass wir gerade eine Weltmeisterschaft in Lyon hatten, im September vor wenigen Wochen & Deutschland ist auf Platz 9 gelandet. Und sie, Dill Khan, sind mit verantwortlich für die einzige Goldmedaille. Ich finde das ist ganz bemerkenswert und da werden wir uns überlegen, wie wir das noch mehr in die Öffentlichkeit tragen, denn das sind ganz wichtige Punkte.
Das Thema BIM beschäftigt mich tatsächlich sehr. Ich finde es insgesamt immer noch schade, dass BIM seit so vielen Jahren bekannt ist & auch punktuell angewendet wird aber noch nicht zum Standard geworden ist. Und da möchte ich sie alle ermuntern, dass sie ihren Beitrag dazu leisten. Zudem möchte ich ihnen gratulieren, dass sie sich überhaupt für solche Schwerpunkte entschieden haben. Das ist einmal eigennützig von Ihnen eine gute Entscheidung, weil sie mit Sicherheit, was berufliche Möglichkeiten angeht in der Pole-Position sind. Aber auch indirekt tragen sie zum Thema bei. Ich möchte sie auch bitten, dass wenn sie in ihren beruflichen rollen sind und immer mehr Verantwortung bekommen, dass sie dann auch für das digitale Bauen im weitesten Sinne und für BIM aber auch für Automatisierungsaspekte werben. Manchmal trete ich Menschen zu nahe, wenn ich sage, dass die Bauwirtschaft insgesamt ein bisschen konservativ ist, was neue Technologien angeht. In der Baubranche machen wir vieles doch noch so wie wir das vor Jahrzehnten gemacht haben. Tragen sie bitte dazu bei, dass sich das über die Jahre alles ändert und BIM ist sicherlich einer der Schlüssel dazu.
Ich freue mich jetzt auf die Preisverleihung und möchte sie abschließend nochmal ganz klar darin bestärken, dass sie diesen Weg weiter gehen. Er ist richtig und es ist wichtig, dass es Kolleginnen und Kollegen wie sie gibt, die sich einbringen. Ich freue mich darauf, danke dass ich hier sein darf.“

Auch Bundestrainer Dill Khan äußerte seine Wertschätzung und dankte allen Beteiligten: „Die Ruhrpott Meisterschaft in der Disziplin Digital Construction war auch in diesem Jahr ein beeindruckender Wettbewerb auf höchstem Niveau. Als Bundestrainer freue ich mich immer wieder, zu sehen, wie motiviert und engagiert unsere jungen Talente an ihre Aufgaben herangehen. Alle Teilnehmenden haben in den letzten Tagen eine enorme Leistungsbereitschaft gezeigt und bewiesen, wie eng das Feld der Spitzenkandidat*innen beieinander liegt. Der Wettbewerb war bis zum Schluss spannend, und die Platzierungen zeigen, wie hart und knapp die Entscheidungen waren.
Besonders hervorheben möchte ich die unglaubliche Lernkurve, die ein Wettbewerb wie dieser mit sich bringt. Die Teilnehmenden wachsen nicht nur fachlich, sondern auch persönlich an den Herausforderungen. Durch die praxisnahen Aufgaben lernen sie, komplexe Probleme effizient und kreativ zu lösen, was sie nicht nur im Wettkampf, sondern auch in ihrer beruflichen Laufbahn weiterbringen wird. Ein solcher Wettbewerb ist die ideale Plattform, um nicht nur Fachkenntnisse zu erweitern, sondern auch Fähigkeiten wie Teamarbeit, Zeitmanagement und unter Druck zu arbeiten, zu perfektionieren.
Die Wertschätzung, die der Wettbewerb durch die Anwesenheit und Teilnahme des Regierungspräsidenten der Bezirksregierung Köln, Dr. Thomas Wilk, erhalten hat, war für uns alle ein besonderes Zeichen der Anerkennung. Sein Lob und seine Worte zur Bedeutung von Wettbewerben im Bereich der beruflichen Bildung haben uns gezeigt, wie wichtig es ist, junge Talente zu fördern und den Wert handwerklicher und technischer Kompetenzen in den Vordergrund zu stellen.
Der enge Austausch und das Feedback aus der Praxis machen den Wettbewerb zu einer wertvollen Erfahrung, die für die berufliche Zukunft dieser Talente von unschätzbarem Wert ist. Ich bin unglaublich stolz auf jede*n Einzelne*n, die/der an der Ruhrpott Meisterschaft teilgenommen hat, und bin überzeugt, dass sie alle zu zukünftigen Leistungsträger*innen in unserem Land gehören werden.
Herzlichen Glückwunsch an die Gewinner und viel Erfolg bei der kommenden Deutschen Meisterschaft. Ihr habt gezeigt, dass ihr nicht nur mit eurem Können, sondern auch mit eurer Einstellung und eurem Willen zu den Besten gehört!“

Die Medaillenträger haben sich erfolgreich für die Deutsche Meisterschaft qualifiziert. In den kommenden Monaten werden sie weitere Aufgabenstellungen erhalten und sich somit gezielt vorbereiten. Bei der Deutschen Meisterschaft erhalten die Teilnehmenden auch die Möglichkeit, sich für die nächsten EuroSkills, die EM der Berufe, 2025 in Herning zu qualifizieren.

WorldSkills Germany freut sich über die gelungene Ausrichtung der Ruhrpott Meisterschaft Digital Construction. Ein großes Dankeschön gilt allen Beteiligten.

Die Platzierungen im Überblick:

  • 1.Platz: Alexander Staindl (Universität Duisburg-Essen)
  • 2.Platz: Meris Mavric (Universität Duisburg-Essen)
  • 3.Platz: Kilian Roggatz (Universität Duisburg-Essen)
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