Insgesamt 31 Auszeichnungen erhielt die Deutsche Berufe-Nationalmannschaft bei den WorldSkills Lyon 2024
Mit Spitzenkräften aus Industrie, Handwerk und Dienstleistung stellte sich das Team Germany in 39 Disziplinen der starken internationalen Konkurrenz
Nach Olympia war es Leistungssport der besonderen Art, den die 1.400 Spitzenfachkräfte aus rund 70 Ländern und Regionen bei der Weltmeisterschaft der Berufe 2024 über die Dauer von vier intensiven Wettkampftagen ablieferten. Dementsprechend groß waren der Jubel und der Applaus, die das Groupama Stadion in Lyon bei der Siegerehrung der WorldSkills Lyon 2024 erfüllte. Nun stehen die Gewinner*innen der 64 Berufsdisziplinen fest. Das Team Germany, das mit 44 Fachkräften in 39 Disziplinen antrat, konnte sich in einem international hochkarätigen Wettbewerbsfeld gut behaupten: 31 Medaillen, darunter 1 Mal Gold, 5 Mal Silber und 3 Mal Bronze sowie 22 Exzellenzmedaillen für herausragende Leistungen und eine Silbermedaille im Sonderwettbewerb Speed Programming.
Yves Joel Gottmann aus Büdingen/Buches in Hessen gewann Gold in der Disziplin „Digital Construction“ und zeigte sich überglücklich: „Das waren sehr anstrengende vier Tage. Wir haben uns extrem gut darauf vorbereitet und haben sehr lange trainiert. Aber jetzt hierzustehen und die Goldmedaille gewonnen zu haben, ist wirklich ein unglaubliches Gefühl.“
„Ich hätte nie damit gerechnet, weil ich erst in letzter Sekunde fertig geworden bin. Außerdem habe ich die anderen Stücke gesehen. Da dachte ich, ich komme nie dahin und bin nun umso begeisterter, dass es für Silber gereicht hat“, sagte Felix Wilhelm aus Mulfingen in Baden-Württemberg, Silber-Medaillengewinner in der Disziplin „Bauschreiner*in“. Als bester deutscher Teilnehmer wurde er außerdem mit der „Best-of-Nation“-Medaille ausgezeichnet. Die Teilnehmenden überzeugten in herausfordernden Wettbewerben und bewiesen damit erneut höchste Qualität und Exzellenz.
„Es ist ein wirklich gutes Ergebnis, auch wenn wir gerne noch das eine oder andere Edelmetall mehr gewonnen hätten“, erklärt Hubert Romer, Offizieller Delegierter und Geschäftsführer von WorldSkills Germany. „Wir haben sehr viele Exzellenzmedaillen erzielen können und die Punktwerte der Teilnehmenden sind sehr hoch. Das zeigt, dass wir im Ganzen deutlich besser geworden sind, in einer Welt, die ebenfalls sehr weit nach vorne geschritten ist. Dies ist ein wichtiges Ergebnis und ein klares Zeichen dafür, wie wichtig berufliche Bildung in Deutschland ist.“
„Es ist wundervoll, ich kann es gar nicht beschreiben. Ich habe ein halbes Jahr trainiert und dass ich mit den anderen von der Weltspitze mithalten kann, die jahrelang trainiert haben, hätte ich nicht gedacht. Aber mein Bundestrainer hat es möglich gemacht und dafür bin ich sehr dankbar“, freute sich Jason Scherer, Silber-Medaillengewinner in der Disziplin „Fahrzeuglackierer*in“ aus Püttlingen, Saarland.
Ebenfalls Silber gewannen die Stahlbetonbauer Muhammed Ali Lamain aus Stuttgart und Louis Ritschl aus Neumarkt in der Oberpfalz in Bayern. Die Bronzemedaille in der Disziplin „Mobile App Development“ sicherte sich Daniel Kalisch aus Willich in Nordrhein-Westfalen.
Silber erhielten außerdem Laura Reckmann aus Stemwede (Nordrhein-Westfalen) in der Disziplin „Fleischer*in“ und Andreas Schuck aus Helmstadt (Bayern) in der Disziplin „Nutzfahrzeugtechnik“. Steinmetz Michael Neumann aus Kaufbeuren (Bayern) holte Bronze, genauso wie Spengler Dennis Gramm aus Dietenheim (Baden-Württemberg).
Die Besten Europas in ihren jeweiligen Disziplinen wurden Maike Carolin Adel aus Konstanz (Exzellenzmedaille in „Water Technology“) und Paul Glesmann aus Hannover (Exzellenzmedaille in „Cloud Computing“).
Enormes Engagement des gesamten Team Germany
„Wir sind sehr stolz auf unser Team. Diese jungen Menschen haben über Monate hart trainiert, um hier in Lyon auf den Punkt zu performen“, sagte Michael Hafner, Vorstandsvorsitzender von WorldSkills Germany. „Ihre Erfolge sind das Ergebnis intensiver Vorbereitung, harter Arbeit und eines starken Teamgeistes.“
Im Medaillenspiegel schaffte es Deutschland auf Platz 9 und damit nach der WM 2022 erneut unter die Top 10 der Welt. Das hohe Niveau der letzten Jahre konnte das Team Germany somit halten, trotz der stärker werdenden asiatischen Nationen in sämtlichen Berufsbranchen. Unter den europäischen Nationen reiht sich Deutschland ebenfalls erneut auf Platz 4 ein. Ein Ergebnis, dass die kontinuierliche Trainingsarbeit der engagierten Verbände, Unternehmen und Förderer widerspiegelt.
Internationale Anerkennung für berufliche Exzellenz
Die WorldSkills bieten eine einzigartige Plattform, um die Anerkennung beruflicher Fähigkeiten weltweit zu fördern. „Unsere Teilnehmenden sind Botschafter*innen für die Gleichwertigkeit beruflicher und akademischer Bildung“, erklärte Hubert Romer. „Durch ihre Erfolge inspirieren sie die nächste Generation, ihre berufliche Karriere ebenfalls mit einer Ausbildung im Handwerk, in der Industrie oder im Dienstleistungsbereich zu beginnen. Die Champions geben damit auch einen starken Impuls für die nationalen Ebenen der beruflichen Bildung.“
Ein Dank an alle Unterstützer*innen
Der Erfolg der Deutschen Berufe-Nationalmannschaft wäre ohne die Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung, die Unterstützung der ehrenamtlichen Bundestrainer*innen sowie der Partnerunternehmen und Verbände nicht möglich gewesen. „Wir danken allen Beteiligten, die diesen Erfolg möglich gemacht haben“, so Michael Hafner. „Die WorldSkills sind ein Gemeinschaftsprojekt, das uns zeigt, wie viel man durch Zusammenarbeit erreichen kann.“
Blick in die Zukunft
Nach den erfolgreichen WorldSkills 2024 richtet sich der Blick bereits auf die nächsten Herausforderungen. 2027 wird Deutschland zusammen mit Luxemburg die Europameisterschaft der Berufe (EuroSkills) ausrichten. Rund 150.000 Besucher*innen und 800 Fachkräfte aus ganz Europa werden in Düsseldorf erwartet.
Alle Medaillengewinner*innen und das Team in der Übersicht
GOLD
- Yves Joel Gottmann (Büdingen/Buches, Hessen), Disziplin „Digital Construction“
SILBER
- Felix Wilhelm (Mulfingen, Baden-Württemberg), Disziplin „Bauschreiner*in“ und Best of Nation (Punktzahl Bester aus Deutschland)
- Jason Scherer (Püttlingen im Saarland), Disziplin „Fahrzeuglackierer*in“
- Muhammed Ali Lamain (Stuttgart, Baden-Württemberg) und Louis Ritschel (Neumarkt in der Oberpfalz, Bayern), Disziplin „Stahlbetonbauer*in“
- Laura Reckmann (Stemwede, Nordrhein-Westfalen), Disziplin „Fleischer*in“
- Andreas Schuck (Helmstadt, Bayern), Disziplin „Nutzfahrzeugtechnik“.
BRONZE
- Daniel Kalisch (Willich, Nordrhein-Westfalen), Disziplin „Mobile App Development“
- Michael Neumann (Kaufbeuren, Bayern), Disziplin „Steinmetz*in“
- Dennis Gramm (Dietenheim, Baden-Württemberg), Disziplin „Spengler*in/Klempner*in
EXZELLENZMEDAILLE
- Elias Kleespies (Jossgrund, Hessen), Disziplin „Möbelschreiner*in“
- Franz Georg Lehnert (Nürnberg, Bayern), Disziplin „Stuckateur*in“
- Robin Liebler (Bad Boll, Baden-Württemberg), Disziplin „Fliesenleger*in“
- Julius Maximilian Dohr (Schkeuditz, Sachsen), Disziplin „Anlagenmechaniker*in SHK“
- Janick Mensinger (Neu Isenburg, Hessen), Disziplin „Maler*in“
- Max Baier (Friedrichshafen, Baden-Württemberg), Disziplin „Bäcker*in“
- Manuel Schmied (Arnstorf, Bayern), Disziplin „Kfz-Mechatronik“
- Aaron Masuch (Reichshof, Nordrhein-Westfalen), Disziplin „Maurer*in“
- Fabian Mutschler (Herbolzheim, Baden-Württemberg) und Sandro Ambs (Sasbach, Baden-Württemberg), Disziplin „Mechatronik“
- Linus Großhardt (Uhldingen-Mühlhofen, Baden-Württemberg), Disziplin „Zimmerer*Zimmerin“
- Moritz Gersch (Bannewitz, Sachsen), Disziplin „Elektroinstallation“
- Pascal Böhler (Hamburg), Disziplin „IT Network Systems Administration”
- Julian Gelo (Freiberg am Neckar, Baden-Württemberg), Disziplin “CNC-Drehen“
- Lisa Marie Than (Köln, Nordrhein-Westfalen), Disziplin „Konditor*in”
- Paul Glesmann (Hannover, Niedersachen), Disziplin “Cloud Computing“
- Tobias Rohrer (Wehringen, Bayern), Disziplin „CNC-Fräsen“
- Simon Brebeck (Aachen, Nordrhein-Westfalen), Disziplin „IT Software Solutions for Business”
- Theo Kleinstäuber (Bad Gottleuba-Berggießhübel, Sachsen) und Anton Schimeck (Dresden, Sachsen), Disziplin „Landschaftsgärtner*in“
- Maike Carolin Adel (Konstanz, Baden-Württemberg), Disziplin “Water Technology”
- Anna Telle (Chemnitz, Sachsen), Disziplin “Gesundheits- und Sozialbetreuung“
- Paul Schunck (Blieskastel, Saarland) und Julian Winter (Großrosseln, Saarland), Disziplin „Industrie 4.0“
- Felix Huber (Hagenbach, Rheinland-Pfalz), Disziplin „Mechanical Engineering CAD”
Weitere Teilnehmende
- Daniel Sixt (Bad Kötzting, Bayern) und Max Oischinger (Zachenberg, Bayern), Disziplin „Robot Systems Integration“
- Kreyton Wusch (Ruppertshofen, Rheinland-Pfalz), Disziplin „Kälte- und Klimatechnik“
- Vincent Hesse (Wildau, Brandenburg), Disziplin „Anlagenelektronik“
- Kim Bücholdt (Zwickau, Sachsen), Disziplin „Floristik“
- Emily Till (Starnberg, Bayern), Disziplin „Visual Merchandising“
- David Jakovlev (Emmendingen, Baden-Württemberg), Disziplin „Elektronik“
- Tom Göbl (Bodenheim, Rheinland-Pfalz), Disziplin „Schweißen“
- Fabian Eisenschink (Bad Abbach, Bayern), Disziplin „Additive Manufacturing”
Die Teilnahme der Deutschen Berufe-Nationalmannschaft an den WorldSkills Lyon 2024 erfolgt in Kooperation von WorldSkills Germany e. V. und den Fachverbänden und Wirtschaftspartnern. Sie wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Darüber hinaus ist Mewa als Presenterpartner von WorldSkills Germany offizieller Partner der Deutschen Berufe-Nationalmannschaft für die Weltmeisterschaft der Berufe. Die Teilnahme in den Disziplinen "Zimmerer*Zimmerin", "Visual Merchandising", "Mobile App Development" und "Anlagenelektronik" wird darüber hinaus unterstützt von der Neumayer Stiftung.
Schirmherr der Deutschen Berufe-Nationalmannschaft für die WorldSkills Lyon 2024 ist Bundeskanzler Olaf Scholz.
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