Schwarzwälder und Saarländer Spitzenfachkräfte siegreich bei Deutschen Meisterschaften

25. Oktober 2023

Sandro Ambs und Fabian Mutschler von der Sick AG aus Waldkirch im Schwarzwald gewinnen die Deutsche Meisterschaft in der Berufsdisziplin

„Mechatronik“ Paul Schunk und Julian Winter von der Festo SE & Co. KG in St. Ingbert/Rohrbach siegen bei der Deutschen Meisterschaft in der Disziplin „Industrie 4.0“

Das Festo Lernzentrum Saar in St. Ingbert war erneut Austragungsort der dreitägigen Berufswettbewerbe

Das Beste geben, dabei sowohl Erfolge aber auch Rückschläge erleben, nicht aufgeben und bis zum Ende durchkämpfen: Insgesamt 16 junge Fachkräfte stellten sich in diesem Jahr bei den Deutschen Meisterschaften in den Disziplinen “Mechatronik” und “Industrie 4.0” der Herausforderung eines harten Wettbewerbs auf Spitzenniveau. Über einen Zeitraum von drei Tagen, vom 18. bis 20. Oktober 2023, traten sie im Festo Lernzentrum Saar in St. Ingbert in Zweierteams an, um den Titel des Deutschen Meisters zu erlangen und damit die Möglichkeit zu erhalten, an der Europameisterschaft und Weltmeisterschaft der Berufe, den EuroSkills und WorldSkills, teilzunehmen.

Am Ende sicherten sich die beiden Mechatronik-Auszubildenden Sandro Ambs (18 Jahre) und Fabian Mutschler (21 Jahre) von der Firma Sick AG aus Waldkirch im Schwarzwald den Pokal in der Disziplin „Mechatronik“. “Der erste Tag lief nicht so ideal. Da waren wir etwas niedergeschlagen“, berichtet Fabian Mutschler. „Aber am zweiten Tag haben wir ein Statement gesetzt, denn wir waren eine halbe Stunde früher fertig als die anderen Teams. Damit haben wir viel Selbstbewusstsein getankt.“ Sein Teamkollege Sandro Ambs ergänzt: „Wir haben uns lange vorbereitet und unser Bestes gegeben, aber mit dem Ergebnis haben wir nicht gerechnet. Daher freut uns der Sieg umso mehr.“

Zweite wurden Timo Dietrich und Kimi Wößner, die ihre Ausbildung zum Elektroniker für Automatisierungstechnik bei der Festo SE & Co. KG in Esslingen absolvieren. Bronze ging an Magnus Kellner und Leandro Linke, Auszubildende Elektroniker für Automatisierungstechnik bei der Witron Logistik + Informatik GmbH in Parkstein.

In der Disziplin „Industrie 4.0“ siegten Paul Schunck (19 Jahre) und Julian Winter (22 Jahre), die bei der Festo SE & Co. KG im Werk in St. Ingbert/Rohrbach ihre Ausbildung zum Mechatroniker mit Zusatzqualifikation Industrie 4.0 absolvieren. „Es ist ein unglaubliches Gefühl zu wissen, dass wir jetzt nach Lyon dürfen. Großen Respekt an das andere Team von Sick, bei denen ein Teilnehmer am ersten Tag der Deutschen Meisterschaft krankheitsbedingt allein ins Rennen ging. Aber jetzt freuen wir uns aufs nächste Jahr,“ blickt Paul Schunck auf den Wettkampf zurück. Julian Winter fügt hinzu: „Ich bin froh und erleichtert, dass sich die Vorbereitungen auf die Deutsche Meisterschaft wirklich gelohnt haben. Anfangs haben wir nicht mit einem Sieg gerechnet. Jetzt freue ich mich auf Lyon.“ Die Silbermedaille ging an Lukas Maurer, Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung, und Pascal Reich, Ausbildung zum Mechatroniker, von der Sick AG in Waldkirch.

Arbeitsalltag findet sich in Wettkampfaufgaben wieder
Die Wettbewerbe, die ein umfassendes fachliches Können sowie mentale Stärke auf höchstem Niveau erforderten, sind in Bezug auf ihre Aufgabenstellung eng mit den täglichen beruflichen Anforderungen der Fachkräfte verbunden. So mussten die Wettkämpfer in der Disziplin „Mechatronik“ eine automatisierte Anlage aufbauen, verdrahten sowie Schläuche für die Druckluft anschließen. Darüber hinaus mussten sie ein Programm schreiben, damit die Anlage, wie man sie beispielsweise in der Lebensmittelindustrie zum Abfüllen und Verpacken von Lebensmitteln findet, reibungslos läuft. „Das Festo Lernzentrum Saar war einmal mehr ein hervorragender Veranstaltungsort und ich bedanke mich für die perfekte Vorbereitung des Wettkampfes“, resümiert Michael Linn, Skills Competition Manager bei den WorldSkills-Wettbewerben und Jurypräsident in der Disziplin „Mechatronik“. „Die teilnehmenden Teams haben bei der Deutschen Meisterschaft großes Engagement gezeigt. Man konnte den Ehrgeiz und die Motivation in jedem Moment spüren. Es freut mich, dass die jungen Fachkräfte so für ihre Berufe brennen.“

In der Disziplin „Industrie 4.0“ hieß es für die Wettkämpfer, zu zeigen, dass sie an der Schnittstelle der Produktion und IT tätig sein können. So mussten sie eine Produktionsanlage als Digitalen Zwilling modellieren, den Produktionsdaten analysieren und den Prozess optimieren. Anschließend wurde die Realanlage vor Ort, die jedem Team zur Verfügung gestellt wurde, in Betrieb genommen und Schritt für Schritt digitalisiert: Von der Verkabelung und Vernetzung mittels industrieller Router und Switches, über die Einbindung neuer Sensoren bis hin zur Anbindung an einen Webshop und ein Cloud-Monitoring-System wurden aktuelle Anwendungsfälle der Digitalisierung der Produktion thematisiert. „Auch wenn am Ende nur zwei Teams an der Deutschen Meisterschaft teilnahmen, war der Wettbewerbsgedanke während der drei Tage immer spürbar“, freut sich Dr. Stefan Kapp, WorldSkills-Bundestrainer und Juryvorsitzender in der Disziplin „Industrie 4.0“. „Das fachliche Niveau ist bereits hoch und ich freue mich auf die weitere fachliche persönliche Entwicklung der Teams.“

Berufswettbewerbe als Motivator
Bereits zum zweiten Mal wurde die Deutsche Meisterschaft im Festo Lernzentrum Saar, dem Bildungscampus der Festo Unternehmensgruppe für Automatisierung, Digitalisierung und künstliche Intelligenz, durchgeführt. „Wir brennen für das Thema Ausbildung. Das ist unser Antrieb auch künftig Veranstaltungsort für die Skills-Wettbewerbe und weitere Events für wissbegierige, engagierte und motivierte Menschen zu sein“, betont Dr. Christian Engau, Geschäftsführer der Festo Lernzentrum Saar GmbH. „Egal ob Auszubildende, Ausbildungspersonal, Mitarbeitende oder Führungskräfte, es spornt uns an, Teil dessen zu sein und gemeinsam für eine Sache einzustehen: hervorragende, fundierte Bildungsmöglichkeiten.“

An der Deutschen Meisterschaft „Mechatronik“ nahmen ebenfalls teil: Jonathan Seis und Valentin Butz (Hahn Automation GmbH), Jay Kalcher und Felix Krönke (Siltronic AG), Nick Schädel (Liebherr-Werk Biberach GmbH) und Tobias Wiedmann (Liebherr-Electronics and Drives GmbH).

Die Organisation und Durchführung der Deutschen Meisterschaften in den Disziplinen „Mechatronik“ und „Industrie 4.0“ werden gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Alle Fotos vom Wettbewerb (zum kostenfreien Download) >>

Eindrücke vom Wettbewerb

 

Deutsche Meisterschaft Mechatronik & Industrie 4.0 2023
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